Meeting des Product CMs ThePit mit den Gilden Taboreas
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Als Gildenleiter einer Gilde von Riocht konnte ich, meisjustme, an dem TS-Meeting mit ThePit teilnehmen. Für diejenigen, die nicht so auf eine 42-Minuten-Audio-Datei stehen möchte ich euch hiermit einen ausführlichen Bericht geben, über das was ThePit zu uns gesprochen hat.
Vorstellung
Zu Anfang hatte der neue Product Community Manager erstmal erwähnt, wie er zu Runes of Magic gekommen ist ist und sich selbst vorgestellt. ThePit ist 44 Jahre jung und hat zwei Söhne die 10 und fast 2 Jahre alt sind, und der Dritte ist schon unterwegs.
Er betreut außer Runes of Magic auch noch für das Spiel AirRivals drei Communities. Hier in Runes of Magic ist er jedoch reiner Product Community Manager und wird selbst keine Community betreuen. Er arbeitet seit fast 7 Jahren für Gameforge selbst, davon ungefähr 4 Jahre als Teamler und 3 Jahre als (Product) Community Manager. Er hat verschiedene Stufen vom Game Master Trial über Game Admin, Team Manager bis zum Community Manager mitgemacht.
In Runes of Magic ist er noch neu. Er spielt das Spiel jedoch schon seit einem Dreivierteljahr privat. ThePit gab offen zu, dass er noch nicht so viel Ahnung vom Spiel hat, wie jemand der seit drei Jahren dabei ist, aber er hat Ahnung von Spielen im Allgemeinen und kennt die Schmerzen von Communites, von Spielern, von Entwicklern, von Publishern und von Gameforge. Zum Beispiel beschrieb er auch die grundsätzlichen Unterschiede bei der Spielmentalität bei den Asiaten und den daraus resultierenden Schwierigkeiten mit dem Entwickler.
Situation
Zur Situation erwähnte ThePit zuerst den Umzug von Berlin nach Karsruhe und die Integration in Karlsruhe und ging auch auf die Probleme kurz ein, die dabei entstanden sind. Teilweise mangelt es verständlicherweise an guter Unterstützung bei der Übergabe. Und es gibt auch Unterschiede, wie dass Berlin eher Marketing-stark und Karlsruhe eher Technik-stark wäre. Derzeit hat er mit Runes of Magic ein "verdammtes schwarzes Loch" wo er gerade Zeugs reinschüttet, was im Nichts verschwindet. Aber er hat ein geiles Team um sich herum, auf verschiedensten Ebenen. Zur Zeit arbeiten rund 100 Leute an RoM, ohne Berlin und ohne den Entwickler.
ThePit erzählte, dass der Product Director Steffen Ramm eine Vision hat, und ThePit glaubt, dass sie diese auch umgesetzt bekommen. Die Zielsetzung beschrieb ThePit mit folgenden Worten: "Unser Ziel ist es RoM wieder ein bischen an die Stelle zu bringen wo's mal war. Nämlich ein geiles Spiel, was einigermaßen bugfrei ist – ja ich weiß, der eine wird jetzt lachen ohne dass ich ihn höre aber, das mein ich ernst – was einigermaßen bugfrei ist. Und was nachdem es bugfrei ist, und die größten Probleme behoben sind, wieder mit geilem Content und nem gescheitem Balancing hinterherkommt. So, das ist so Endziel. Und auf dem Weg dorthin haben wir natürlich ganz viele liebe kleine Steps. Da sind wir schon dran. […]"
ThePit beschrieb die vielen Veränderungen um das Spiel herum, insbesondere auch im Umgang und Kommunikation im Forum. Er kündigte an, dass Spielregeln und Forenregeln entstaubt und verschlankt werden und das Board auch schlanker werden soll, indem Themen zusammengeführt und alte Themen archiviert werden. Außerdem wird es viele Veränderung bei den Arbeitsweisen von QA, Loka und bei der Bearbeitung von Bugs geben.
Als kurzes Fazit sieht Pit aber eine große Menge an Problemen, was ihn zu der scherzhaften Beschreibung veranlasste, dass RoM für ihn derzeit nicht nur ein "Black Hole" sondern gar ein "Black Universum" wäre. Problem wie Quests die seit 9 Monaten nicht gehen, ein Support der ins Leere gegangen ist, und 400 oder 500 Tickets die liegen geblieben sind, bezeichnet er ganz klar als "riesen Scheiß". Mit dieser klaren und offenen Einschätzung hat er sicherlich vielen Spielern aus der Seele gesprochen.
Jedoch, wie bei der immer wiederkehrenden Frage "Können wir das schaffen?" aus der Sendung "Bob, der Baumeister", die sein Sohn für sein Leben gern schaut, und der zugehörigen Antwort "Ja, wir schaffen das!" hat er sich in Bezug auf RoM dasselbe gefragt und seine QA und der Rest vom Team haben daraufhin zu ihm gesagt: "Ja, wir schaffen das." Das würde jedoch ein sehr anstrengener Weg werden, aber sie glauben fest daran, dass sie das hinbekommen.
Doch ThePit bat die Community auch um Gedult: Auch wenn er Zaubern könnte, und wir einen Workaholic in ihm finden würden, so würden doch Wunder einfach etwas länger dauern.
Im Hinblick auf die Dupe-Problematik fand er sehr drastische Worte. Er erwähnte, dass die Engine dazu nun nicht mehr funktionieren würde und kündigte eine sehr harte Gangart an: "Ich werde auf Jagd gehen. Ich werde auf Jagd gehen für jeden scheiß Goldseller, für jeden drecks Botter und noch für jeden beschissenen Cheater oben drauf. Wenn ihr meint, ihr müsst uns bescheißen und eure Kollegen bescheißen – könnt ihr genau so in die Community reintragen – dann habt ihr euch den Verkehrten ausgesucht zum Spielen, weil ich bin da ein Pisser in der Beziehung. Ich werden jeden perma wegsperren, und jeden der damit beteiligt ist, werd ich gleich mit perma wegsperren. Und wenn irgend ein Spinner kommt, der meint, mich fragen zu müssen, nach dem Motto: 'Mimimi, aber ich hab da so ein T16-Teil gekauft, und ich hab das nicht gewusst, und jetzt hab ich dafür 100 Millionen ausgegeben, krieg ich wenigstens meine Kohle wieder?' Für die Frage alleine geht der schon perma übern Jordan. Ja, ich werde aufräumen in der Community, und zwar richtig."
Zusammengefasst sagte ThePit noch zur Situation, dass sie gerade in der Bugsektion aufräumen und diese in Richtung Runewaker transportieren und schauen wie die Kommunikation mit dem Entwickler läuft. Sie würden sich um die Hacker, Botter, Cheater, und Goldseller kümmern und das Forum würde aufgeräumt werden. Alle diese Dinge würden bis zum Ende des Jahres viel Arbeit verursachen. Er würde auch derzeit versuchem jedes Content-Update momentan auf Eis zu legen, weil er erst ein paar Sachen gefixt haben möchte die einfach gefixed werden müssen. Als er in der späteren Diskussion mit den Gildenvertretern darauf angesprochen wurde, machte er jedoch sehr deutlich, dass das definitiv nicht bedeuten würde, dass es bis Jahresende keine Content-Updates mehr geben würde. Ansonsten sollen auch Events im Board und Ingame ein wenig gesteigert werden und sie wollen ein paar "geile Ideen" dazu ausprobieren.
Was Gameforge für die Gilden tun kann
In Bezug auf das was Gameforge für die Gilden tun könnte meinte ThePit, dass Gameforge gerne die Gilden im Hinblick auf neue Nutzer unterstützen würde in Form von einem Ambassador-Projekt. Damit ist gemeint, dass die Spieler zu Botschaftern werden, sich um Kleinere kümmern und für RoM Mundpropagande machen.
Gilden, die eine Webseite betreiben und die Bilder, Artworks und mehr haben wollen, sollten ThePit anschreiben um ein Fansite-Kit zu erhalten.
ThePit meinte auch, dass die Gilden die Lust haben, ihm die Gilden-TS-Daten schreiben könnten, und er würde irgendwann mal vorbeikommen. Er würde versuchen bei allen Gilden vorbeikommen, die ihm die Daten schicken.
Interessierte an den genannten Punkten sollten an thepit@runesofmagic.de schreiben.
Der Product Community Manager betonte in diesem Zusammenhang sehr deutlich, dass er hier keinen Unterschied zwischen Gilden machen würde, egal ob große Rang-1-Gilde oder kleine Party-Gilde. Dies gilt auch für die einzelnen Spieler, und egal ob 5000 Euro investiert wurden oder 0 Euro, egal ob schon seit langer Zeit dabei oder erst seit kurzen, und egal wieviele Forenposts der Spieler hat, für ihn sind alle gleich. Er wäre hart in manchen Dingen, aber wir werden feststellen dass er auch fair ist. Mit ihm könnte man viel Spass haben aber man sollte ihn nicht sauer machen, warnte ThePit.
Er betonte auch, dass er als Product Community Manager nicht nur für runesofmagic.de entscheiden würde sondern für Runes of Magic unabhängig vom Land, Spielern und Teamlern. Die Länder Community Manager würde hingegen die Entscheidungen für ihre jeweiligen Länder treffen. ThePit meinte auch, dass er die deutsche Community als seine TS-Community "missbrauchen" würde und wohl sein meistes Feedback und die meisten Probleme von dort herausziehen würde. Unterm Strich würde er aber alle gleich behandeln.
In Arbeit, QA, Zusammenarbeit mit Runewaker und Entwicklung
Auch auf den Heißen Stuhl im Forum verwies ThePit nochmals, wo die Wünsche und Träume drin sind. Dort befindet sich auch schon ein Thema in dem das gesammelt wurde, was bereits In Arbeit ist.
Im Hinblick auf die Aufarbeitung des Duping-Problems erzählte ThePit, dass sie am Mittwoch über 1,5 Millionen illegale Items länderweit gelöscht haben und über 400 Accounts gebannt wurden. Das wäre jedoch nur die erste Generation, die Fälle die am schnellsten gefunden werden konnten. Jedoch wären da auch schon Leute dabei, die sehr vorsichtig vorgegangen wären. Die Aufarbeitung bezeichnete ThePit als sehr schwer und 3 Entwickler wären 3 Wochen lang damit beschäftigt gewesen, die entsprechenden Datenbankabfragen zu entwickeln.
Auch die QA würde sich 12 Stunden am Tag durch einen "Haufen Scheiße" arbeiten. Die Kommunikation mit Runewaker wäre auch sehr schwierig momentan, da in den letzten Monaten und im letztem Jahr kaum mit denen kommuniziert wurde und sie den Entwickler jetzt gerade mit Anfragen überrollen würden. Runewaker wäre das nicht gewohnt, dass da soviel Zeug auf sie zukommt und dass es eine aktive Kommunikation zwischen QA und der Entwicklung gibt. The Pit erzählte, dass sie über 167 kritische Bugs gemeldet hätten, und diese eigentlich Blocker wären, also der Patch mit dem sie gekommen sind, gar nicht erst hätte aufgespielt werden sollen.
In diesem Zusammenhang beschrieb der Product Community Manager auch die Vorgehensweise beim Patch-Prozess. Sie würden den Content Patch von Runewaker erhalten, der dann auf einem Testserver aufgespielt wird in Englisch. Dann beginnt die Arbeit der Lokalisation, die beispielsweise rund 40.000 Items oder Keys übersetzen muss. Dann würde die QA über das Spiel gehen und wenn dabei beispielsweise ein Problem auftritt, dass ein Spieler ein Item verwendet und aus dem Spiel fliegt, wäre das sofort ein Blocker für die Karlsruher, während die Berliner da oft nicht die selbe Einschätzung hatten. In einem solchen Fall geht eine Meldung an Runewaker raus, dass Gameforge den Patch so nicht aufspielen wird, solange bestimmte Dinge nicht gefixt werden. So einen Patch lassen sie nicht live gehen weil sie das den Usern gegenüber nicht verantworten können. Als Beispiel führte er auf: "Siehe Bedim – Beste Beispiel – so ein Dreck hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Ja. Goblinmine – voll fürn Arsch."
Momentan würden sie ausfiltern, was alles gefixed werden muss, denn das Reparieren von Dingen wäre nun der erste Schritt den Runewaker für sie machen müsste, bevor Content kommt. Sie werden versuchen Bugs zu beheben damit Leute nicht mehr beispielsweise 9 Monate an einer Quest hängen oder dass direkt nach einem Questfix für die Leute die nächste Quest nicht geht. Laut dem Product Community Manager sind das Dinge, die gar nicht gehen.
Auch versprach ThePit vernünftigere Patchnotes in Zukunft, weil sie die Patchnotes selbst schreiben werden. Er verwies dazu als Beispiel auf ein AirRivals-Patch mit 12-seitigen stichwortartigen Patchnotes. Auch würden es schon vor den Patchnotes die eine oder andere Information geben. Aber wichtig für ihn ist, dass er nichts kommunizieren wird, von dem nicht 100% sicher ist, dass es dann auch so eintrifft.
ThePit erzählte des weiteren, dass die Hauptentwicklung von Runes of Magic immer noch durch Runewaker stattfindet. Gameforge hingegen hat Lizenzen für bestimmte Länder um Runes of Magic dort zu vertreiben. Als Publisher haben sie jedoch natürlich einen Einfluss auf das was Runewaker den Spielern zukünftig vortischen will und können hier Argumente anbringen was sie haben möchten und was nicht. Bei grundsätzlichen Dingen wie Storyline und Inhalten können sie hingegen nicht anbringen, dass sie etwas nicht wollen, denn der Entwickler versucht das Spiel weltweit gleich zu halten.
Abschluss
Gegen Ende bedauerte ThePit, dass die Spieler gerade die Leidtragenden momentan sind. Wir sollten jedoch da einfach zusammenstehen und müssen das eine oder andere noch hinnehmen. Jedoch ist ThePit zuversichtlich, dass sie das schaffen, wenn auch langsam und mühsam, und gemeinsam mit den Gilden und Spielern. Denn diese sind das was RoM ausmacht und würden die Playtime liefern, je mehr desto besser.
ThePit ist der Ansicht, dass es alle möglichen Spieler geben muss, und erwähnte die zahlenden Spieler, die Highend-Spieler, die Lowies, die Highroller (Spieler, die sehr hohe Summen ausgeben) und die Free-to-Play-Spieler, denn die Mischung würde das Spiel ausmachen. Dazu gehören auch Leute, wie er selbst, die Grenzen setzen und auch mal gemein oder direkt sind, sowie die aktiven Nutzer, die im Forum am schimpfen sind oder Lobhudelei betreiben.
Er betonte, Runes of Magic ist "Euer Spiel. Euer Hobby. Euer Spass." Und die Spieler hätten einen ganz großen Anteil daran, wie das in Zukunft laufen würde, entsprechend wie sie sich verhalten würden und ob sie ihm konstruktiv Bälle zuspielen oder einfach nur "Wäh" machen würden. Das starke Feedback, das er bekommen hat, findet ThePit sehr toll, und er war auch überrascht was er dabei an positivem und konstruktivem Feedback bekommen hat.
Gameforge, er selbst, das Team und die Mentoren sind offenbar alle hochmotiviert und haben auch Spass daran, den neuen Weg zu gehen und freuen sich. Aber sie wissen auch, dass es derzeit noch an vielen Stellen brennt. Bevor er dann den Feedback-und-Fragen-Teil mit den Gilden eröffnete, schloss er mit den Worten ab:
"Okay, Also Kin'ers: Ja, wir schaffen das!"